Bereits 1999 schuf der Gemeinderat ein Förderprogramm für Energieeinsparung und Luftreinhaltung und ergänzte das 2005 mit der Verpflichtung (gemeinsam mit dem Landkreis München) im gesamten Gemeindegebiet bis 2050 klimaneutral zu werden. Seit 2014 werden diese Verpflichtungen intensiv bearbeitet. Ein Energiekonzept (in Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan) sowie eine Untersuchung zum energetischen Sanierungsbedarf der Gemeindegebäude (zusammen mit der Hochschule Coburg) führten zu einer ersten Priorisierung von Maßnahmen. Klar wurde dabei, dass die Verwaltung nur 5% des Energieverbrauchs und der möglichen Erzeugung direkt beeinflussen kann, 95% liegen in privater Hand. Intensive Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und Förderung gehören daher seit 2015 zu den Hauptaktivitäten im Klimaschutz. Dazu kommen weitere Grundsatzbeschlüssen des Gemeinderats wie 2018 der Beitritt zur Landkreisinitiative 29++ und der Verpflichtung auf die Klimaschutzziele von Paris sowie ganz konkret die Prüfung aller gemeindlichen Dächer auf Eignung zur solaren Energieerzeugung. Mittlerweile wurden diese noch ergänzt mit dem Beschluss ein integriertes Mobilitätskonzept mit Fokus auf Klima- und Lärmschutz zu erstellen, der Schaffung eines Referats für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und dem Beitritt zum Kommunalen Energieeffizienznetzwerk Ebersberg-München.
Die Gemeinde hat in den letzten Jahren die energetische Sanierung des Schulmittelbaus begonnen und führt den Teilersatzbau der Schule klimaschonend in Holz-Hybridbauweise durch, wobei an den Betonbauteilen möglichst Recyclingbeton verwendet wird. Auch die Umstellung von Straßenbeleuchtung und Sportpark Flutlichtanlage auf LED spart bis zu 70% Strom. Bürgersolaranlagen auf Schule, Mehrzweckhalle und Freiwilliger Feuerwehr erzeugen emissionsfrei Strom und stärken die lokale Wirtschaft da der Gewinn in Neuried bleibt. Dazu hat die Gemeinde selbst PV-Anlagen auf Kindergarten und Jugendhaus errichtet. Gemeinsam mit dem Landkreis München bauen wir die Buslinien aus, haben das MVG-Leihradsystem in die Gemeinde geholt und schaffen Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel winterliche Spaziergänge mit der Wärmebildkamera, dem Würmtalenergietag und Sanierungstreffs sowie unserem Energiesparförderprogramm motivieren und unterstützen wir private Eigentümer bei energetischen Sanierung ihrer Häuser. Informationsveranstaltungen zu Sonnenstrom, die Beispiele der Bürgersolaranlagen und eine PV-Bündelaktion gemeinsam mit der Energieagentur Ebersberg-München unterstützen das Wachstum bei den privaten PV-Anlagen um von aktuell 10% belegter Dächer auf die möglichen 90% zu kommen. Und neben der neuen Radwegbeschilderung und Tempo 30 bzw. 20 auf allen Gemeindestraßen sorgt die jährliche Teilnahme beim Stadtradeln für sichtbare Unterstützung von (emissionsfreien) Fuß- und Radverkehr.
Grundsatzbeschlüsse Gemeinderat
Wie lassen sich Klimaschutz und Klimaanpassung in den Kommunen gemeinsam voranbringen? Welche Maßnahmen greifen langfristig – und was können Gemeinden voneinander lernen? Diesen Fragen widmet sich das kommunale Klimaschutznetzwerk Ebersberg-München, das nun offiziell in die dreijährige Netzwerkarbeit gestartet ist. Am Donnerstag, den 26. Juni, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus 17 Kommunen gemeinsam mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) und der Energieagentur Ebersberg-München zum ersten Netzwerktreffen in Neuried.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Neurieds Bürgermeister Harald Zipfel ging es direkt an die Arbeit. „Wir haben eine sehr gute Ausgangsbasis: Treibhausgasbilanzen und Energienutzungspläne liegen in aller Regel in den Kommunen vor, die Wärmeplanung ist vielerorts in Arbeit, in einigen Gemeinden soll sie im Verlauf des Jahres abgeschlossen werden, in manchen ist sie sogar schon fertig. Jetzt geht es darum, konkrete Ziele und Projekte zu definieren, die im Verlauf der dreijährigen Netzwerkphase in den beteiligten Kommunen umgesetzt werden sollen“, erläutert Sebastian Gröbmayr, Senior-Berater beim INEV, das weitere Vorgehen.
Der erste Impulsvortrag von Heiko Bernhardt, Kommunalberater bei der Energieagentur Ebersberg-München, stellt die klimarelevante Bauleitplanung als Steuerungsinstrument für Kommunen vor. In den kommunalen Flächennutzungs- und Bebauungsplänen sollen Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen langfristig verankert werden, empfiehlt Bernhardt: „Sei es der Versiegelungsgrad, die Grünflächenausbildung, die Fassadengestaltung und vieles mehr: Mit dem Planungs-, aber auch mit dem Satzungsrecht haben die Kommunen starke Hebel, um einen langfristig wirksamen Schutz der Bevölkerung vor Hitze, Starkregen, Grundwasserabsenkung und anderen Folgen des Klimawandels aufzubauen.“
Martina Schneider vom Büro Stadt Raum Planung, München, bestätigt dies im zweiten Impulsvortrag und betont den Wert einer langfristigen strategischen Ortsentwicklungsplanung. Um Kosten zu sparen und Doppelarbeiten zu vermeiden, sei es für Kommunen wichtig sicherzustellen, dass bei jeder Baumaßnahme im Ort immer auch ein Mehrwert für Klimaanpassung oder Klimaschutz realisiert werden könne. „Der Mehrwert lässt sich nur realisieren, wenn eine strategische Planung – demokratisch legitimiert – jederzeit greifbar in der Schublade liegt“, so Schneider.
Wie das konkret aussehen kann, zeigte Dieter Maier, 3. Bürgermeister und Referent für Klimaschutz und Nachhaltigkeit der gastgebenden Gemeinde Neuried, zum Abschluss des Netzwerktreffens beim gemeinsamen Besuch der aktuellen Ausstellung im neuen Rathaus. Die Ausstellung zeigt die Einzelpläne des Rahmenplans zur Klimaanpassung für die Gemeinde Neuried, der im Jahr 2024 einstimmig vom Gemeinderat beschlossen wurde. „Mit der Planung möchte die Gemeinde auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren und den sich hieraus ergebenden Konsequenzen für Mensch und Umwelt begegnen,“ erklärt Maier die strategische Zielsetzung.
Das nächste Treffen des Netzwerks ist bereits in Planung: Im September lädt die Gemeinde Anzing zum weiteren Austausch ein. Die im Klimaschutznetzwerk Ebersberg-München mitwirkenden Kommunen sind namentlich: Anzing, Poing und Zorneding (alle Landkreis Ebersberg), Baierbrunn, Feldkirchen, Haar, Hohenbrunn, Kirchheim, Neubiberg, Neuried, Planegg, Pullach, Schäftlarn, Straßlach-Dingharting, Unterhaching (alle Landkreis München), Fahrenzhausen (Landkreis Freising) und Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck).
Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz arbeiten die 17 Kommunen bis zum 31.03.2028 gemeinsam und mit Dienstleistern für Energieberatung, Moderation und Netzwerkmanagement zu allen Fragen der Ressourceneffizienz zusammen.
Ziel des Zusammenschlusses sind der Erfahrungsaustausch zu Ressourceneffizienz und Klimaschutz, die Identifikation von Effizienzpotenzialen, die Formulierung geeigneter Ziele, die Umsetzung wirtschaftlich sinnvoller Maßnahmen sowie die Einführung und der Betrieb geeigneter Monitoringsysteme.
Dazu werden von der Moderation vierteljährlich Netzwerktreffen begleitet, die Energieberatung hilft den Kommunen bei der Analyse des Ist-Zustand, der Zielsetzung und der Umsetzung während das Netzwerkmanagement Kommunikation und Organisation übernimmt.
Die behandelten Themen umfassen mindestens die nachhaltige Ressourcenwirtschaft in Bereichen wie (Ab-)Wasser, Fläche und Energieträger, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, nachhaltiges Bauen und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie bestehende Förderprogramme. Weitere Themen werden gemeinsam vom Netzwerkteam und den Teilnehmerinnen festgelegt.
Beteiligt sind neben Neuried die folgenden Gemeinden und Städte aus den Landkreisen Ebersberg, Fürstenfeldbruck und München:
Die Förderung erfolgt durch die Nationale Klimaschutzinitiative www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Projektträger ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei.
Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Dies betrifft die privaten Haushalte sowie auch die Kommunen. In diesem Sinne hat sich die Gemeinde Neuried zum Ziel gemacht, die Straßenbeleuchtung auf LED Umzurüsten da, in der Sanierung von Beleuchtungsanlagen ein hohes und kurzfristig erschließbares Potential zur direkten Energieeinsparung und zur nachhaltigen Reduktion von Treibhausgasemissionen liegt. Im Jahr 2018 wurden in der Gemeinde Neuried in einem ersten Schritt bereits 114 Leuchten auf LED-Leuchten umgerüstet. In einem zweiten Schritt wurde im Jahre 2023 in enger Zusammenarbeit mit der Bayernwerk Netz GmbH weitere 275 Leuchten umgerüstet.
Nun sollen in einem dritten Schritt weitere 400 Leuchten auf LED-Leuchten umgerüstet werden. Dadurch kann die Gemeinde jährlich bis zu 97.000 kWh Strom sowie über die geplante Laufzeit von 20 Jahren 845 Tonnen CO² einsparen.
Neben der Energieeinsparung und damit sinkenden CO2-Emissionen haben LED-Leuchten weitere Vorteile. „Hohe Lichtausbeute, stufenlos dimmbar, lange Lebensdauer, konstanter Lichtstrom bei unterschiedlichen Temperaturen und bessere Lichtfarbe zählen ebenso zu den Vorteilen von LED-Leuchten. Durch individuell angepasste Beleuchtungsprofile in Hauptverkehrsstraßen und Anliegerstraßen wird in den Nachtstunden noch weniger Energie verbraucht, ohne an Lichtqualität zu verlieren. Zudem locke LED-Licht deutlich weniger Insekten an, da der UV-Anteil am Licht sehr gering ist.
Aus diesem Grund wurden Förderanträge bei der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) (Förderkennzeichen: 67K24639, Laufzeit des Projekts: 01.12.2023 bis 30.06.2025, bereits Bewilligt) und der Regierung von Oberbayern im Bereich Richtlinien zum Förderschwerpunkt „Klimaschutz in Kommunen“ im Bayerischen Klimaschutzprogramm (Förderrichtlinie Kommunaler Klimaschutz – KommKlimaFöR) (Zustimmung zum vorzeitigen Vorhabenbeginn liegt vor) eingereicht.
Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte (zuvor über PTJ/BMU), die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen. Der Freistaat Bayern unterstützt mit der Förderrichtlinie Kommunaler Klimaschutz – KommKlimaFöR bayerische Kommunen sowie Partner der Bayerischen Staatsregierung in der Bayerischen Klima-Allianz bei der Durchführung von Vorhaben zum Klimaschutz (Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen) und/oder zur Klimaanpassung. Die Förderung soll dazu beitragen, Bayern bis spätestens 2040 zum ersten klimaneutralen Bundesland in Deutschland zu machen.
Sollten Sie Fragen zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik in der Gemeinde Neuried haben, schreiben Sie uns unter tiefbau@neuried.de. Hier können auch Ausfälle oder Auffälligkeiten im Rahmen der Umrüstung gemeldet werden, welche nicht innerhalb der ersten Betriebszeit automatisch behoben werden.
Zuwendung aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative
Laufzeit:
01.09.2018 – 31.08.2019
Beteiligte Partner:
Projektträger Jülich
Förderkennzeichen:
03K08603
Ziel und Inhalt des Vorhabens:
Strom- und CO2-Einsparung
Link zum Projektleiter Jülich:
www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
„Nationale Klimaschutzinitiative“
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitätet ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimadchutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Copyright 2025 © All rights Reserved.
Ab Montag, dem 18. August, stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie gewohnt zur Verfügung.
Die Gemeinde Neuried bittet um Verständnis!
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